Christliche Bräuche im Sudetenland

Mit bildlicher Gegenüberstellung von Bräuchen im Sudentenland und Niedernberg, z.B. zu den Themen Advent / Weihnachten, Silvester / Neujahr, Fasching / Fastnacht, Karwoche / Ostern, Hl. Kommunion, Fronleichnam, Kirchweihfest


  

Geschmückte Christbäume im Sudetenland (Fam. Gasdann 1937) und in Niedernberrg (Fa. A.Seitz 1957)


Als Karneval, Fastnacht, Fassenacht, Fasnacht, Fasnet, Fasching, Fastabend, Fastelovend, Fasteleer oder fünfte Jahreszeit bezeichnet man die Bräuche, mit denen die Zeit vor der vierzigtägigen Fastenzeit gefeiert wird. Die Fastenzeit beginnt mit dem Aschermittwoch und dient der Vorbereitung auf das Osterfest (Wikipedia.org)

Die „Fasenacht“ wird auch in Deutschland je nach Region und Ort unterschiedlich begangen. Nachfolgend einige Impressionen aus dem Sudetenland und aus der Faschingshochburg Niedernberg.


Faschingskinder im Jahre 1941 im Sudetenland vor ihrem Kindergarten (im Schulhaus)


Kinderfasching 1960 in Niedernberg

 

Kleine und größere Faschingskinder 1966 in Niedernberg


 

Straßenfasching 1938 im Sudetenland und 1958 in Niedernberg


  

Links. Der Strohbär und seine Begleiter vertreiben am Faschingsdienstag laut Überlieferung den Winter in Wiessen/Sudetenland. Auch in Niedernberg gab es ihn früher. Geschichtlich leitet sich der Strohbär von der im Mittelalter häufig verwendeten Figur des "Wilden Mannes" ab, der als Fastnachtsfigur zusammen mit dem "Narr" seinen Ausgangspunkt im ausgehenden Mittelalter hat. Der Wilde Mann stand für Unheil, Gottesferne und auch stellvertretend für den Teufel. Ursprünglich war die Figur mit Moos oder Fell bekleidet und kann als Vorläufer des Strohbären angesehen werden. Beide werden der Gruppe der gottesfernen Figuren zugeordnet (Wikipedia.org). Bild rechts: Andreas ("Anderl / Antel") Hytha und Dr. Cornelius Büchler um 1950 beim Niedernberger "Schubkarrenrennen".

Es folgen viele weitere Fastnachtsbilder, u.a. auch vom "Strohbär" in Niedernberg


  

Kinder beim "Schnorrn" in der Karwoche 1939 im Sudetenland, rechts Klapperbuben in Faulbach/Spessart

Klapperjungen (auch Klepper-/Klapperbuben, Rasselbuben, Ratschenkinder) rufen in katholischen Gemeinden zwischen Gründonnerstag und Karsamstag mit den Raztschen/Klappern zu den Gottesdiensten auf. Die Dorfkinder übernehmen dadurch die Funktion der Kirchenglocken, welche aus Trauer über die Passion Christi schweigen. Beim letzten Klappern vor der Osternacht klingeln die Klapperbuben an allen Haustüren, um für ihren Einsatz Süßigkeiten, Ostereier oder Geld zu sammeln. Daher stammt wohl der im Sudetenland verwendete Begriff "Schnorrn".


"Lasset die Kinder zu mir kommen"  Erstkommunion in Lünz (Linz) / Wess, das Mädchen ganz rechts ist Anna Gyhra


 
Erstkommunionkinder im Sudetenland (links: 1938, rechts: Jahr unbekannt)

   
Erstkommunion in Niedernberg 1914, 1928 und 1954.


 
Fronleichnamsprozessionen im Sudetenland um 1920 und 1938

Das Fronleichnamsfest wird am zweiten Donnerstag nach Pfingsten beziehungsweise 60 Tage nach Ostern gefeiert. Es ist ein Hochfest im Kirchenjahr der katholischen Kirchen, mit dem die bleibende Gegenwart des als Sohn Gottes angesehenen Jesus Christus im Sakrament der Eucharistie gefeiert wird. Kennzeichnend für das Fest ist die Fronleichnamsprozession. Die Bezeichnung Fronleichnam leitet sich von mittelhochdeutsch vrône lîcham für ‚des Herrn Leib‘ ab, von vrôn‚ - ‚was den Herrn betrifft‘ und lîcham (‚der Leib‘).




Fronleichnamsprozession in der Niedernberger Hauptstraße in den 1950er Jahren.



 

Bei den Prozessionen umrahmen die vier Himmelträger den Pfarrer mit der Monstranz. Links Sudetenland 1937, rechts Niedernberg im Jahre 2008.



In Bearbeitung, viele weitere Gegenüberstellungen folgen in den nächsten Tagen und Wochen